Gasthof zum Wildpark – Bayerische Tradition und die Liebe zum Fleisch

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Bei einem Ausflug auf’s Land macht man sich meist auf, die Gegend zu erkunden. Spazieren oder Wandern zu gehen, raus aus der Stadt zu sein, frische Luft zu atmen und das Gefühl von Freiheit zu haben. Durch die ganze frische Luft hat man dann Hunger und sucht sich ein ländliches Wirtshaus um endlich mal wieder richtig bayerisch zu essen. Aber das ist nur der Nebenschauplatz, die willkürlich ausgesuchte Lokalität ist nur Mittel zum Zweck. 

Doch das kann auch ganz anders sein!


Wer einen Ausflug nach Strasslach, einem kleinen Dorf hinter Grünwald im Süden Münchens, unternimmt, tut das, um ganz gezielt den Gasthof zum Wildpark anzusteuern. „Mia fahrn’ zum Roiderer heit“, sagt der wissende Münchner und freut sich schon beim Losfahren auf die (fleischigen) Schmankerl, die er dann in einer der vielen kleinen Stuben des Wirtshauses oder dem (beheizten) Biergarten genießt.

Gasthof zum Wildpark

Der Gasthof zum Wildpark ist eine Institution. Schon lange steht hier ein Wirtshaus, das die Menschen aus der Umgebung mit bayerischen Köstlichkeiten versorgt. Bereits 818 nach Christi wurde die “Tafernwirtschaft” erwähnt und hieß im 17. und 18. Jahrhundert nach ihrem Besitzer “Beim Pöckh”.

Im Jahr 1848 eröffnete König Max der II seinen Wildpark zwischen Grünwald und Strasslach, der nach dem Abschuss der Wildschweine um die Jahrhundertwende und mit Abdankung der Wittelsbacher in den Zwanzigerjahren jedoch wieder geschlossen wurde. 1904 übernahm der Großvater aus dem alteingesessenen Wirtsgeschlecht der “Widmann” den Gasthof und gab ihm den treffenden Namen “zum Wildpark”.

tiroler-stube_roidererTiroler Stube

Hinter den Kulissen

Mit viel Traditionsbewusstsein und Engagement betreibt heute die Familie Roiderer den Gasthof zum Wildpark. Ich traf Geschäftsführer Thomas Roiderer zum Gespräch und bekam einen ausführlichen Einblick hinter die Kulissen.

thomas-roidererThomas Roiderer im Gespräch

„Wir wollen das kleine Feine sein, hier soll man gemütlich zusammensitzen“, sagt er während wir in der holzgetäfelten Tiroler Stube sitzen. Insgesamt bietet das Haus Platz für 250 Personen. Draußen können im beheizten Biergarten 600 Gäste bewirtet werden. Dabei ist dem gelernten Koch besonders wichtig, dass keine „Massenabwicklung am Gast“ stattfindet.

blaue-stubeBlaue Stube

Schnell stellt Thomas Roiderer das Hauptaugenmerk des Wirtshauses heraus. Gerade raus sagt er: „Ich bin in’s Fleisch verliebt.“ Mit der hauseigenen Metzgerei kann gewährleistet werden, dass viele urbayerische Schmankerl auf die Teller der Wirthausgäste gelangen. Ochsenschwanz, gefüllte Kalbsbrust und ein Böfflamot – wo bekommt man das heute noch?

Die Metzgerei Roiderer

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„Die Metzgerei ist das Filetstück bei uns im Haus“, sagt Roiderer als wir die angrenzende Metzgerei betreten. Eine große Auslage mit fleischigen Köstlichkeiten blickt mich direkt an. Thomas Roiderer kennt jeden seiner Lieferanten. Die Ochsen bekommt er beispielsweise von der Ochsenzucht von Herrn Durach von der Firma Develey. 70% seiner Ochsen werden von der Metzgerei Roiderer verarbeitet: „Das Tier ist groß und wir verwenden fast alles von ihm“.

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„Wir wollen die Topprodukte und fahren deshalb dreimal die Woche selbst zum Schlachthof und schauen uns an, welche gute Qualität wir bekommen“, sagt Roiderer mit einem zufriedenen Blick in die Fleischtheke.

fleischauslage

Zurück im Wirtshaus nehme ich in der unteren Wirtsstube Platz und blättere erstmal durch die umfangreiche Karte. Die erste Seite ist übersät mit Kalbsspezialitäten – Kalbsniere, gebackener Kalbskopf, Kalbsbries… und alles zu fairen Preisen! Da ich hier an einem Dienstag zu Gast bin, gibt es auch diverse Schlachtgerichte wie Blut-und Leberwurst und Milzwurst. So frisch wie hier bekommt man es wohl fast nirgends.

roiderer_stube

Ich entscheide mich dann aber für einen Klassiker – Schnitzel. „Natürlich vom Kalb!“, sagt Herr Roiderer. „Aber ist das nicht trocken?“, frage ich nach und ernte ein Kopfschütteln begleitet durch ein verschmitztes Lächeln. Kurz darauf überzeuge ich mich selbst von dem saftig, buttrigen Pfannenschnitzel, das (natürlich) mit Bratkartoffeln und Preiselbeeren serviert wird. „Pommes kommen bei uns nicht auf den Tisch!“ Meine Begleiter probieren die gebratene Leber und das Kalbsbries und sind von der Qualität ebenso begeistert wie ich. Ein kühles Helles von Hacker-Pschorr dazu und das Mittagessen könnte nicht besser sein!

schnitzel

Ausflug nach Strasslach

Liebe Münchner, nehmt den Weg auf euch und fahrt nach Strasslach! Verbindet den Wirtshausbesuch vielleicht mit einem Spaziergang um den Deininger Weiher und nehmt auf jeden Fall noch frische Wurst und ein gutes Stück Fleisch mit nach Hause – so verlängert ihr den Genussmoment zusätzlich!

Und wer ganz sportlich ist, radelt an der Isar entlang nach Strasslach zum Gasthof am Wildpark – eine resche Ente und eine süffige Mass Bier im Biergarten ist die beste Belohnung!

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Vor dem Gasthof zum Wildpark mit Herrn Roiderer Senior und Junior

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Hacker-Pschorr entstanden. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst. Ich danke Familie Roiderer ganz herzlich für den schönen Blick hinter die Kulissen!

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