Der Pschorr – Ein „junges“ Münchner Gasthaus mit Charme


Ich bin zu Besuch in einem Gasthhaus mit Seele – mitten in der Münchner Innenstadt. Nein, die Rede ist heute nicht von einem alteingesessenen Wirtshaus, wo schon unser Großvater seinen Stammtisch abhielt. Heute erzähle ich euch vom Pschorr am Viktualienmarkt.

Der Pschorr steht für Gastfreundschaft.“, sagt Jürgen Lochbihler, Inhaber des Wirtshauses, und begrüßt mich sehr herzlich zu meiner zweiten Etappe im Rahmen der kunterbuntweissblauen Wirthauskultur Tour. Ich stehe in einem 160 Jahre alten Gebäude zwischen Viktualienmarkt und Schrannenhalle. Große Tore und ein hohes Gewölbe lassen den großzügigen Gastraum fast majestätisch wirken.

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Der Blick in den Gastraum

Ein typisches Münchner Wirtshaus

„Die Aufgabe war es, aus diesem alten Gebäude ein typisches Münchner Wirtshaus zu schaffen. Ein Wirtshaus, das auch in 150 Jahren noch richtig toll ist und wo die Menschen gerne herkommen.“, sagt Lochbihler und richtet seinen Blick in in Richtung Gewölbe. Massivholz-Stühle und Tische, Wandvertäfelung und Dielenböden auf der Galerie liefern nicht nur Gemütlichkeit und Charme, sondern sind genau durchdacht, um dem Gast des Pschorr ein uriges Gefühl zu vermitteln. Doch wer Spitzendeckchen und Rautenmuster liebt, wird hier nicht fündig, denn der Pschorr steht für die Verbindung zwischen Tradition und Moderne. In der einjährigen Umbauphase vor 12 Jahren wurde mit viel Kraft, Zeit und Gespür für Details ein Ort geschaffen, der mit Seele und Leidenschaft erfüllt ist. Das merkt man vielleicht nicht auf den ersten, aber sicherlich auf den zweiten Blick. In dem Moment, in dem man sich fragt, warum man hier eigentlich so gerne sitzt und sein Bier trinkt.

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Holzfassbier

„Bier ist zentraler Bestandteil.“, sagt Lochbihler und trinkt einen großen Schluck der frisch gezapften Halben. Aus dem Holzfass natürlich, denn das ist hier eine der vielen besonderen Kleinigkeiten. Ich lerne, dass das Bier in 20, 30 oder 50 Liter Fässern gelagert und im Keller mit Stangeneis gekühlt wird. Das Eis schmilzt langsam und tropft auf die Fässer. Dadurch quillt das Holz auf und die Fässer bleiben dicht. Damit der Gast sein Bier auch richtig schön kalt genießen kann, wurde eine besondere Glaskühlung entwickelt. Nach dem Spülen werden die Gläser auf spezielle Vorrichtungen gesteckt und heruntergekühlt. So ist das Holzfassbier ein erfrischender Genuss!

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Ehrlich und „grad raus“

Ein wahrer Genuss ist auch das Essen im Pschorr. „Ehrlich und grad raus“, sagt Lochbihler und führt mich durch die Küche und Kühlräume des großen Restaurants. Er selbst weiß ganz genau, welche Produkte sich hinter welcher Tür verbergen. Er zieht Tabletts mit selbsthergestellten Speck-Kartoffel-Plätzchen aus einem Rollwagen und erklärt, wie wichtig es hier ist, dass möglichst viel selbst hergestellt und nicht vorproduziert nur noch schnell warm gemacht wird. Ich stibitze ein paar Fäden der selbstgemachten Röstzwiebeln und schaue ganz gespannt dem Koch zu, der gerade frischen Majoran für die Bratkartoffel hackt. Neben den alltäglichen Aufgaben in der Küche, dürfen sich die Mitarbeiter hier auch kreativ austoben. Wer zum Beispiel eine gute Idee für eine neue Beilage hat, darf gerne ausprobieren und das Werk dem Chef persönlich zum probieren geben. Segnet er es ab, landet es direkt auf der Karte.

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Produkte aus der Region

Herr Lochbihler und seine Belegschaft kennen ihre Lieferanten alle persönlich. Renken vom Ammersee, Wein aus Castell, Käse von der Naturkäserei Tegernseer Land, Saiblinge aus der Fischzucht Tegernsee, Murnauer Werdenfelser Fleisch… beim Pschorr werden hauptsächlich regionale Produkte verwendet. Zu wissen, woher die Produkte kommen, eine Geschichte dazu erzählen zu können, das ist ist dem Wirt wichtig: „ Wir wollen ein Leuchtturm, ein Aushängeschild für unsere Branche sein.“ Deshalb besucht er auch regelmäßig mit seinen Mitarbeitern die Erzeuger der Produkte, die hier auf den Teller und ins Glas kommen.

 

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der Blick auf den Viktualienmarkt

Außergewöhnliche Speisen

Die Leidenschaft für’s Essen ist auch der Grundstein für die außergewöhnliche Karte im Pschorr. Ich verkoste eine ganz besondere Spezialität des Hauses: gegrillter Markknochen. Dazu ein Petersilien-Zwiebel-Relish und Vollkornbrot. Da steckt Leben und Kraft drin. So wie in den Räumen, in denen ich das außergewöhnliche Mahl einnehmen darf.

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Gegrillter Markknochen

Wer auch einmal in diesen und viele andere Genüsse kommen möchte sollte nicht den besten Italiener der Stadt suchen, sondern dem Pschorr in München einen Besuch abstatten. Lasst uns wieder mehr traditionell, bayerisch guad essen!

 

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Hacker-Pschorr entstanden. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst. Ich danke Herrn Lochbihler ganz herzlich für den schönen Blick hinter die Kulissen des Pschorr!

4 Kommentare

  1. Ina Apple sagt:

    Ich mag den Pschorr auch total gerne, wobei es da natürlich auch nicht ganz günstig ist! Aber für nen sauren Semmelknödelsalat nehm ich das schon in Kauf! :)
    Liebe Grüße, Ina

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