Donisl – 300 Jahre alt und doch so modern

300 Jahre ist das zweitälteste Wirtshaus Münchens schon alt. Der Donisl am Marienplatz kann also viele Geschichten erzählen. Die neueste ist ein dreijähriger Umbau des alten Gebäudes, das seit dem Herbst 2015 in neuem Glanz erstrahlt und von mir erkundet werden wollte. 

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Ich erinnere mich noch gut an die jahrelange Baustelle und hatte dann irgendwie die Wiedereröffnung versäumt, sodass ich nicht schlecht staunte, als ich dem Donisl einen Besuch abstattete. Große goldene Buchstaben weisen auf das auf das Wirtshaus hin, das sich auf den ersten Blick eher unscheinbar in die Passage neben dem Rathaus einfügt. Ich öffne die schwere Holztür und trete ein. Ein langer Flur, ein paar Stehtische und ein kleiner Souvenirstand am Eingang lassen bereits darauf schließen, dass der Donisl vor allem für Touristen ein Hotspot ist.

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Dann allerdings läuft man weiter in den großen Gastraum mit direktem Blick auf den Schanktresen. Hier wird Fassbier ausgeschenkt! Und wer mag und ddas Glück hat, einen Platz zu ergattern, kann sein kühles Hacker-Pschorr Bier aus dem eigenen Bierkrug trinken, der direkt hinter dem Tresen in einem offenen Schrank gelagert wird. Eine Besonderheit, die Stammgäste locken soll.

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Reinheitsgebot im Donisl

Der Donisl hat sein ganz eigenes Reinheitsgebot: Niveauvolle Münchner Gastlichkeit für alle, bei denen Regionalität und Fairness im Vordergrund steht. Das ist unsere Interpretation von „Führen nach dem Reinheitsgebot“, schreibt Karlheinz Reindl, der den Donisl leitet, auf seiner Website.

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Ich treffe seinen Sohn Julian zum Gespräch und lasse mich durch’s Haus führen. Das selbsternannte Reinheitsgebot spiegelt sich in vielen Dingen wieder. So wurden beim Umbau beispielsweise „nur zwei verschiedene Sorten Holz“ verbaut, sagt Julian Reindl und fügt hinzu: „Der Raum soll auf jeden anders wirken.“. Jeder soll sich hier wohlfühlen. Ob als eingesessener Münchner, ausländischer Tourist oder Gäste aus dem Münchner Umland, die sich beim München-Besuch etwas gönnen wollen.

„Wir schenken 13 verschiedene Biere aus und unser Highlight ist das Edelhelle aus dem Holzfass.“, erzählt er, als ich ihn frage, was denn besonders sei im Donisl. Er sagt, dass die Bierkultur genauso zelebriert wird, wie das Augenmerk auf ein ganz traditionelles Gericht gerichtet wird. Beim Donisl kann man nämlich die Vorzüge der echten Siedeküche kennenlernen oder endlich mal wieder erleben.

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Siedefleisch ganz klassisch

„Wir wollten kein klassisches Tellerfleisch servieren, das in Krensoße ertränkt ist, sondern etwas, das beim Plachuta in Wien auch gegessen wird.“, so Reindl. Siedeküche par ecellence! Drei Sorten Fleisch werden dafür mit reichlich Eigenbrühe und viel Gemüse in einem kleinen Topf mit Blumenmuster direkt auf den Tisch gestellt. Dazu gibt es Rahmspinat und Petersilkartoffeln. „So wie bei Oma zu Hause.“ grinst Julian Reindl verschmitzt und genießt mit mir das butterzarte Siedefleisch.

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Siedeküche im Donisl

Ich trinke noch einen Schluck des kühlen Biers und gucke von der Galerie ein letztes Mal nach unten in den großen Gastraum und nach oben zum Cabriodach. Hier muss ich unbedingt im Sommer nochmal herkommen, wenn es geöffnet ist und man fast ein wenig Biergartenfeeling genießen kann. Zwar ohne Kastanienbäume, dafür mitten in der Stadt!

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Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Hacker-Pschorr entstanden. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst. Ich danke Julian Reindl ganz herzlich für den schönen Blick hinter die Kulissen!

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