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Nachgefragt: eine Brauerin aus Bayern erzählt…

malzlager

Vor ein paar Wochen ging ich auf eine ganz besondere Wanderung und lernte besondere Menschen kennen. Um genau zu sein: die Wanderung war eine Bierwallfahrt. Ich verband also das Wandern mit dem Genuss und einem Blick hinter die Kulissen des Bierbrauens. Vom Hotel Traumschmiede ging es über die Weißbierbrauerei Leidmann zum Bräu im Moos und nach Graming zu einem Vorort von Altötting. Dort habe ich die Brauerin der kleinen Privatbrauerei interviewt um auch Euch einen kleinen Einblick in das Brauwesen zu geben und Euch Lust auf diesen besonderen Ausflug ins Herzens Bayern machen.

Liebe Frau Strasser, möchten Sie sich bitte kurz vorstellen?

Mein Name ist Birgit Strasser (geb. Detter), ich habe einen 1-jährigen Sohn und bin im Braugasthof Graminger Weissbräu aufgewachsen.

Wie lange sind Sie schon Brauerin? Ist das Ihr Traumberuf?

Ich bin nun mittlerweile seit 1999, also schon 17 Jahre zertifizierte Brauerin. In der Brauerei mitgeholfen habe ich schon als Kind. Beziehungsweise habe ich und meine Geschwister immer viel Unsinn in der Brauerei angestellt – das war unser Spielplatz.

Die Brauerei ist seit Generationen im Familienbesitz, oder?

Ja. Meine beiden Schwestern Sabine, Iris und ich führen den Familienbetrieb in der 4. Generation und auch unsere Eltern sind noch im Geschäft tätig. Im Jahr 1920 haben meine Urgroßeltern das Graminger Weissbräu erworben und wir führen es seitdem mit viel Leidenschaft.

Was ist ihr Lieblingsbier?

Das ist eine schwierige Frage! Ich würde sagen: situationsbedingt. Zum Absacker gerne ein Dunkles, als Erfrischung eine leichtere Weisse, ein Märzen im schattigen Biergarten oder das vor Ort gebraute Bier.

Welche Trends finden Sie aktuell spannend?

Am Craft Beer kommt im Moment niemand vorbei. Das ist ein toller, geschmacklich sehr interessanter Trend. Ich erhoffe mir, dass so vielleicht noch mehr Leute (wieder) auf den Biergeschmack kommen und die Vielfalt entdecken wollen.

Was hat sich Ihrer Meinung nach in den letzten 15 Jahren verändert?

Die Bier-Kunden besinnen sich erfreulicherweise wieder zu den kleinen, regionalen Brauereien und überhaupt Betrieben. Das ist für mich eine tolle, längst überfällige Entwicklung, die für die regionalen Strukturen insgesamt wichtig ist.

Ein Wort zu 500 Jahren Reinheitsgebot?

Für mich ist das Reinheitsgebot zeitgemäß und sinnvoll. Das Reinheitsgebot bietet viel Platz für innovative und spannende Biervielfalt. Viele Biere aus dem Ausland werden nun mal von jeher nicht nach dem Reinheitsgebot gebraut. Ich finde die Bierwelt ist groß genug für Biere innerhalb und außerhalb des Reinheitsgebotes. Es sollte halt für den Verbraucher klar ersichtlich sein welches Bier wie hergestellt wird.

Eine schöne Aussage zum Abschluss! Vielen Dank für das nette Gespräch! Prost!

Den ausführlichen Bericht zur Bierwallfahrt lest ihr HIER.

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