Oh wie süüüüüß! Wie es guckt, das Lämmchen, wie weich das Kaninchenfell doch ist und die treuen Äugeln des jungen Kälbchens erst!
Schnitzel – natürlich vom Kalb, weil es so zart ist. Lammkaree weil es so saftig schmeckt und toll auf dem Teller aussieht, wenn man die Rippen ineinander steckt. Weißes Kaninchenfleisch im Ragout zu frischer Pasta – kann man sehr gut essen!
Vorher und nachher also. Doch selten wird uns das bewusst. Wir verdrängen es, wollen es bewusst verdrängen, nehmen es vermutlich oftmals nicht wirklich wahr, bringen es nicht in Verbindung.
Oder genau umgekehrt – man verabscheut es, prangert an, diese süßen Tierchen zu essen, man ist Vegetarier. Vielleicht aus Überzeugung.
Bewusstsein für Fleischgenuss
Für mich ist es Bewusstsein. Ich weiß, wie das Gericht vor mir auf dem Teller ein paar Stunden oder Tage vorher noch aussah. Wie es fröhlich und glücklich über eine Weide gehüpft ist. Ja, glücklich ist richtig und sehr wichtig für mich. Mit starkem Bewusstsein, was ich da verspeise, kann ich Fleisch essen. Aber in Maßen. Und am besten von einem Metzger, der das „From Nose to tail“ Handwerk versteht. Denn nichts ist schlimmer, als Tiere zu töten, um nur an die sogenannten „Gustostücke“ heranzukommen. Nein, das ganze Tier muss verarbeitet werden. Von der Schnauze bis zum Schwanz.
Linsensalat mit Kaninchenrücken
Zu Besuch bei Lucky Maurer
Einer, der diese Philosophie schon lange lebt und zelebriert ist Ludwig (Lucky) Maurer. Und den haben eine Horde Foodblogger und ich letztens auf seinem Hof besucht.
Wir haben nachgeschaut, wo seine über 40 Wagyu Rinder leben, mit Lucky über Lagerung von Fleisch gesprochen und Kaninchen zerlegt. Ja, diese lebten ein paar Stündchen vorher noch. Und wir haben das Konzept des gesamten Tierverbrauchs selbst durchgeführt. Vom Fell über die Ohren ziehen, ausnehmen und zerlegen bishin zum verarbeiten zu köstlichen, kreativen Gerichten.
Foodblogger im STOI
Geschnippelt, gebraten, gerührt und abgeschmeckt. Das war die Hauptbeschäftigung des Nachmittags unter den „Kollegen“. Wir hatten viel Spaß dabei und haben Gang um Gang nur so geschlemmt. Vom Crustini, über Linsensalat bishin zu marokkanisch angehauchtem Eintopf gab es alles was man aus einem Kaninchen mit frischen, herbstlichen Gemüsebeilagen so zaubern kann.
Foodblogger kochen im STOI
Kaninchen marrokanisch
Crustini mit Kaninchen und Kürbis
Wursten und Dry Aged Rind genießen
Nach dem großen Aufkochen der Gänge wurde dann das “Doggybag” selbst gemacht – aus allen Fleischresten des Kaninchens und ein bisschen Schwein zusätzlich haben wir jeder seine eigene Wurst gemacht.
David zufrieden mit seinen fertigen Würsten
Zum krönenden Abschluss holte Lucky dann noch eine lange abgehangene Rinderseite aus dem DRY AGER. Unter Manneskräften haben wir eine ordentliche Scheibe abgesägt, gebraten und im Ofen gegart – welch ein Genuss!
Dankbarkeit
Und am Schluss ist man dankbar. Dankbar für die Vielfalt, die kreatives Kochen hergibt und vor allem für das tolle Ausgangsprodukt, das man von Kopf bis Fuß in Fonds, Kurzgebratenes und Schmorgerichte verwandelt hat. Danke Natur, dass wir diese Möglichkeit haben. Danke Lucky, dass du uns wieder einmal nahe gebracht hast, wie viel man aus einem Tier machen kann.
Ihr wollt noch mehr über Fleisch lernen? Im neuen Fleischmagazin Fleischglück lernt ihr viel über dieses wertvolle Lebensmittel, findet Rezepte für den Grill und Herd und könnt u.a. auch ein tolles Interview mit Lucky anschauen. Außerdem bietet Euch eine große Landkarte einen perfekten Überblick, welcher Metzger in Eurer Nähe ist. Klickt mal rüber: www.fleischglueck.de
Danke auch an AEG für die Einladung und die tollen Filme der Tastology, die zeigen, was Kochen und Genuss wirklich ausmacht (die Filme findet man HIER). Danke an alle Foodblogger Kollegen für den genussreichen Tag.
Und ihr, liebe Leser, genießt das, was ihr immer so esst mit Bewusstsein und Dankbarkeit.
Mit dabei waren:
Alex, Annette, Christina, David, Dorotheé, Juliane, Melanie, Petra, Rudolf, Sibel, Simone