Bierwallfahrt – Ein außergewöhnliches Wochenende im Landkreis Altötting

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Jetzt im September ist die beste Wanderzeit. Warum nicht das beschwerliche Wandern mit dem Angenehmen verbinden und noch mal so richtig 500 Jahre Reinheitsgebot zelebrieren? Ich habe die Bierwallfahrt im Juni diesen Jahres schon ausprobiert und kann sie nur jedem ans Herz legen.

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Dabei habe meine Heimat Bayern von einer ganz anderen Seite kennen gelernt. Ich gebe ehrlich zu, als ich am Freitagabend in dem kleinen Ort Unterneukirchen ankam, dachte ich mir „Oh je, wo hat es mich denn nur hier hin verschlagen? Ist das das Ende der Welt?“

Falsch gedacht! Denn in den kommenden Tagen lernte ich, dass hier der Ursprung Bayerns liegt. Altbayern. Und abgesehen davon: in der Nähe des Ortes Altötting gelegen, ist hier die Welt noch in Ordnung.

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Das Hotel Traumschmiede – viel Liebe zum Detail

Ich kam also an, in der Traumschmiede. Im Hotel Traumschmiede, das den Namen aus geschichtlichen Gründen trägt, da hier früher eine Schmiede stand. Der Wirt des direkt daneben liegenden Gasthofs Raspl zur Alten Schmiede, Ernst Raspl, hatte schon seit seiner Kindheit den Wunsch, ein eigenes Hotel zu führen und Gastgeber für Menschen zu sein, die mehr als nur ein gutes Essen im Wirtshaus kosten wollen.

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Nach 2-3 Bier in ein gemütliches Bett fallen, am kleinen Schnürchen ziehen und der Einschlafmusik lauschen bevor man sich am nächsten Morgen am üppigen Buffet für den neuen Tag stärken kann. Das ist in diesem gut durchdachten Hotelkonzept bestens möglich!

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Biermenü mit regionalen Zutaten

Nach einem ersten Kennenlernen der anderen Wallfahrts-Teilnehmer und, natürlich, dem ersten Bierchen, wurden wir mit einem köstlichen 4-Gang-Biermenü verköstigt.

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Die Zutaten: regional und saisonal. Der Spargel von zwei Dörfern entfernt, der Schinken von Schweinen aus dem Nebenort, Saibling aus der Fischzucht Unterneukirchen, Eier vom Bauernhof nebenan, bishin zu frischen Erdbeeren vom Feld vor der Tür. Aus den besten Produkten zaubert im Gasthof Raspl ein großes Küchenteam kreative Rezepte die den traditionsliebenden Gast als auch Damen der Fraktion „Bunter Salat mit Hühnerbruststreifen“ glücklich satt macht.

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Zum Biermenü bekamen wir diverse Biere aus der Umgebung serviert und wurden somit perfekt auf den kommenden Tag eingestimmt.

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Weißbierbrauerei Leidmann

Der nächste Tag begrüßte uns mit Sonnenschein und vor dem Hotel wartete schon der Wanderführer auf uns. Los ging es direkt ohne Frühstück im Bauch, da das im nahe gelegenen ersten Stopp schon auf uns wartete.

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Wir liefen also ein paar hundert Meter durch Unterneukirchen und erreichten eine der ältesten Weißbierbrauereien des Landkreises, die Brauerei Leidmann. Seit 1932 wird hier im Familienbetrieb Weißbier gebraut. Außerdem brennt die Familie Leidmann seit ein paar Jahren den köstlichen „Der weiße Bock“ Schnaps, der im Jahr 2013 mit dem „Bestes Destillat“ Siegel ausgezeichnet wurde.

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Nach einem kurzen Blick in den Kessel, in dem gerade ein neuer Sud aufgesetzt wurde, genossen wir köstliche Weißwürste mit Weißbier und wer mochte, ein Stamperl hauseigenem Schnaps.

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Bräu im Moos

Gut gestärkt traten wir dann den Weg zum Bräu im Moos an. Wir liefen durch bunte, duftende Wiesen, Getreidefelder und Waldstücke. Die Sonne lachte mit uns und unser Wanderführer erzählte Geschichten über die Gegend.

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Beim nächsten Stopp wurden wir schon von der Juniorchefin Carolin Münch erwartet, die uns direkt das große Wildgehege zeigte. Hier leben 100 Hirschen, die dank des weitläufigen Auslaufs und dem nahrhaften Fressen, die „Abfälle“ des Brauens – den sogenannten Trebern, die besten Lebensbedingungen haben und den Gästen des Restaurants ein köstliches Mahl bieten.

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Danach besuchten wir das kleine Biermuseum im Keller des Restaurants. Hier sind Abfüllanlagen, alte Sudkessel und vieles mehr ausgestellt.

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Wir kosteten verschiedene Malze(grade) und Carolin erklärte uns ganz anschaulich wie Bier hergestellt wird bevor wir dann einen Abstecher über das Sudhaus, ins Brauhaus zu den ober-und untergärigigen Braukesseln machten und schlussendlich die große Abfüllanlage, in der auch Limonade abgefüllt wird, besichtigten.

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Auf der großen Terasse unter mächtigen Kastanienbäumen ließen wir uns das „bierige“ Mittagessen schmecken.

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Graminger Weißbräu

„Nach dem Essen sollst du ruhn’ oder tausend Schritte tun“ – je nach Belieben konnten sich die Teilnehmer der Bierwallfahrt zu Fuß oder hoch zu Ross zum nächsten Ziel aufmachen.

Meine Begleitung und ich legten die erste Wegstrecke zu Fuß zurück und liefen vor der Kutsche durch die idyllische Landschaft. Auf der letzten Wegstrecke stiegen wir dann auch in die Kutsche und genossen weißblauen Himmel, Sonnenschein und duftende Felder – was will man mehr!?

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Nächster Halt: Das Graminger Weißbräu am südlichen Ostrand von Altötting. Auch hier führt die Familie den Betrieb seit vielen Jahren und erzeugt überwiegend obergärige Bierspezialitäten, wie uns Frau Strasser persönlich erklärte. Ein Interview mit ihr könnt ihr HIER lesen.

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Als hätten wir schon lange nichts gegessen, bekamen wir eine riesige Brotzeitplatte serviert, die sich über den ganzen Tisch bog. Kalte Wurst und Käse Köstlichkeiten in Kombination mit eigens gebrautem Bier sollten uns für die allerletzte Etappe des Tages stärken.

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Altötting

Denn unser Ziel war, wie bei anderen Wallfahrten auch, der Wallfahrtsort Altötting. Begrüßt wurden wir von einem Mönch, der aus der Bibel eine Geschichte über Bier rezitierte bevor wir eine kleine Stadtführung mit spannenden Hintergrundgeschichten über die Stadt erfuhren.

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St. Anna Kirche Altötting

Voller Eindrücke und ein wenig geschafft vom wandern, essen und Bier verkosten ging es zurück in die Traumschmiede, in der wir nach einem wirklich nur kleinen Abendessen und netten Gesprächen in einen tiefen, glückseligen Schlaf fielen.

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Was ich am nächsten Tag über den Beruf des Schmieds und die längste Burganlage der Welt gelernt habe, erzähle ich Euch bald!

Vielen Dank für die Einladung zu diesem außergewöhnlichen, tollen bayerischen Wochenende!

Mehr Informationen zur Bierwallfahrt findet ihr HIER: Jetzt buchen und an einem der Wochenenden im September und Oktober noch dabei sein!

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