Überall Jahresrückblicke. Das Fernsehen beschäftigt sich ja schon seit Wochen damit, auf Facebook kann man sein „tolles Jahr“ präsentieren, Instagram Slideshows sind wie Daumenkino mit eigenen Fotos und auf den Blogs wird auch überall rekapituliert.
Ich hatte nun eben auch angefangen, über das kunterbuntweissblaue Jahr zu schreiben und stellte schnell fest, puh, das wird ein langer, viel zu emotionaler Artikel… Das möchte ich Euch eigentlich ersparen, denn heute heißt es feiern!
Und ab morgen ist ein neues Jahr! Da soll man vergangenes zurück lassen und sich auf das Kommende konzentrieren! Let’s do so!
Ich wünsche Euch einen grandiosen Jahresausklang mit ganz viel Spaß, guten Drinks und köstlichem Essen! Lasst es krachen!
Eure Amelie!
Und für diejenigen, die doch ein bisschen gucken möchten, ein paar Bilder dieses ereignisreichen Jahres :)
Donnerstag war es, der vorletzte Tag unseres Roadtrips, als wir zum zweiten UNESCO Weltkulturerbe der Urlaubswoche aufbrachen. Von der Maseria aus fuhren wir in einer halben Stunde zum nahegelegenen Städtchen Alberobello, das für seine Trullihausbauten bekannt ist. Schon auf dem Weg sahen wir die ersten runden Steinhäuser mit ihren kegelförmigen Dächern und staunten nicht schlecht, als wir von einem Aussichtspunkt direkt neben dem Marktplatz das ganze Trulli Stadtviertel entdeckten.
Wir schlenderten durch die kleinen Gässchen den Hügel hinauf bis zur Chiesa di Sant’Antonio – eine Kirche, die auch im „Trullistil“ erbaut wurde.
Wir hatten die Gelegenheit, zwei der Wohnhäuser auch von innen zu sehen. Es gibt zwar zahlreiche Souvenirläden im Trulli Stadtviertel, die schon fast überhand nehmen und mir persönlich zu touristisch sind, aber die Bewohner geben eben auch in einigen Häusern den Einblick, wie sie selbst darin wohnen. Sehr spartanisch und klein, aber der Fernseher darf natürlich nicht fehlen.
Nachdem wir uns in einem kleinen Delikatessenladen frische Mortadella gekauft hatten, fuhren wir gut gestärkt zurück an die Küste nach Monopoli. Das Gepäck stellten wir im kleinen aber feinen B&B ab und erkundeten in der „goldenen Stunde“, also kurz vor Sonnenuntergang, das malerische Dorf. Besonders die Altstadt gefiel mir gut. Überall gab es kleine Details zu entdecken und wieder an jeder Ecke eine Kirche.
Zum Abschluss unserer Reise wollten wir uns dann ein richtig gutes Abendessen gönnen und hörten auf den Rat unseres Zimmervermieters. Im Il Guazzetto aßen wir vorzüglich! Salat mit Shrimps und Pulpo, Pasta mit Meeresfrüchte, verschiedene Fische frisch vom Grill und Mascarpone mit Erdbeeren; eine Flasche Roséwein dazu und der Abend war perfekt.
Und wie das meistens so ist, vergeht die Zeit viel zu schnell und der letzte Tag des Apulien Roadtrips war angebrochen. Nach einem kleinen Frühstück suchten wir dann noch vergeblich die Schlossallee und die Parkstraße, gingen 4 mal über Los und kauften schlussendlich doch nur den Bahnhof… :) Spaß beiseite – Mittags ging es nach Bari. Vor dem Abflug meiner Begleitung wollten wir dieses Städtchen nämlich auch noch besichtigen. Die Kamera lies ich aber im Auto – ich hatte einfach keine Lust mehr, das schwere Ding mitzutragen, wusste ich doch, dass sie die kommenden Tage mein ständiger Begleiter sein würde.
Bari, die Hauptstadt Apuliens ist mit über 300.000 Einwohnern eine recht große und weitläufige Stadt in Süditalien. Wir fuhren direkt in die historische Altstadt und liefen durch kleine Gässchen mal wieder von Kirche zu Kirche. Ein kleines Highlight war eine Straße, in der vor jeder Haustür die jeweilige weibliche Bewohnerin saß und auf großen Brettern frische Pasta – Orchiette- zubereitete. Selbige gönnten wir uns zum späten Mittagessen a la Vongole in einem kleinen Restaurant am Hafen.
Um 17:00 Uhr hieß es am Flughafen dann “Ciao ciao liebste Begleitung, hallo liebe Teilnehmerinnen des “La Bella Fotografia” Workshop!” Ich setzte mich mit ihnen in den Shuttlebus, der uns zu 3 weiteren unvergesslichen Apulien Tagen brachte. Dazu aber bald mehr…
Lecce gilt als die „Hauptstadt des Barock“ im Süden Italiens und verdient meiner Meinung nach auch wirklich genau diesen Titel.
Wir erlebten die Stadt am Abend, wenn die vielen wunderschönen Gebäude angestrahlt sind, als auch unter Tags, wenn das typische italienische Flair in den kleinen Gassen Einzug hält.
Aber mal von Anfang an. Das Navigationsgerät mochte den genauen Standort des gebuchten B&Bs nicht kennen und wir parkten in der Nähe auf einem öffentlichen Parkplatz, stiegen aus und liefen etwas verplant durch die Gegend. „Kann ich euch helfen?“, sprach uns ein sympathischer Italiener in fast perfektem Deutsch an und bewies innerhalb von 10 Minuten außerordentliche Gastfreundschaft in dem er das B&B anrief und nach dem genauen Weg fragte. Ja, auch für einen Einheimischen war das neu eröffnete B&B in einer sehr verwinkelten Gasse kaum zu finden. Dann führte er uns hin und dolmetschte so lange, bis wir wohlbehalten in unserem Zimmer ankamen und bot sich auch noch als Stadtführer mit anschließendem typisch italienischen Dinner an. Dieses Angebot konnten wir natürlich nicht ausschlagen und waren wirklich verwundert, als uns Andrea Fernando überpünktlich um 20:00 Uhr abholte – da sind die Südländer kaum ein paar Monate in Deutschland, haben sie Pünktlichkeit im Blut :)
Wir zogen durch das nächtliche Lecce, erkundeten kleine, verwinkelte Gassen, wo sich sonst kein Tourist hinverirren würde und landeten in einem kleinen, authentischen Restaurant, in dem nur Einheimische um uns herum saßen. Dann kam die Premiere: Amelie aß das erste Mal (zumindest hoffe ich das – man weiß ja nie ;) ) Pferdefleisch. Andrea pries die kleinen Fleischpflanzerl ganz besonders an und weil ich ja doch immer Spezialitäten probieren möchte, probierte ich. Und es schmeckte. Ja, wirklich!
Auch die landestypischen Pasta und Salsiccia schmeckten hervorragend und in Kombination mit Hauswein – 1 Liter 4 Euro – noch viel besser :) Irgendwann sangen wir gemeinsam italienische Klassiker und hatten sehr viel Spaß.
Nach einer viel zu kurzen Nacht entschieden wir uns, nicht wie geplant noch weiter in den Süden nach Otranto zu fahren, sondern den Tag in Lecce weiter zu genießen. Mit dem Genießen fingen wir gleich in der nächsten Patisserie an. Kleine leccetypische Mürbteigteilchen, gefüllt mit Crema di Limone, Cornetti in allen Varianten und ein frisch gepresster Orangensaft – so kann ein Tag starten.
Wir schlenderten durch viele Gassen, besuchten beinahe jede Kirche und waren erstaunt über deren vielfältige architektonische Gestaltung. Nachdem um 13:00 Uhr dann alle Pforten geschlossen wurden, blieb uns gar nichts anderes übrig und wir „mussten“ schon wieder essen. Dazu trafen wir wieder den netten deutschsprechenden Italiener und genossen die erste richtig leckere Burana des Urlaubs.
Burrata
Café Alvino
Zum Abschluss ein koffeinhaltiges Heißgetränk im bekannten Cafe Alvino (Geheimtipp!) und dann “Ciao Ciao Lecce”, auf in den Norden! Begleitet von heftigen Regenschauern fuhren wir gen Monopoli und mieteten uns dort in die etwas außerhalb gelegene Massaria Santa Teresa ein. Auch das ein Geheimtipp – sehr schön gelegen, mit Blick in die Olivenhaine und zum Meer und mit 50 Euro für das Doppelzimmer inkl. Frühstück auch wirklich top im Preis!
Wie es dann weiter ging? Erfahrt ihr im letzten Teil des Roadtripberichts – ich sage nur, UNESCO Weltkulturerbe die Zweite und ein Städtchen mit berühmten Namen – nein, wir haben die Parkstraße nicht gekauft ;)
Am Tag zuvor weckte uns das Meer und der pfeifende Wind, an Tag drei waren es Kuhglocken – Natur pur also hier in Apulien.
Nachdem wir für heute die längste Fahrzeit eingeplant hatten, machten wir uns vormittags von Vieste aus auf den Weg gen Süden. 20 Kilometer sind eigentlich keine Distanz, anders jedoch bei der Fahrt auf süditalienischen Küstenstraßen. Langsam und mühsam schlängelten wir uns durch die engen kurvigen Straßen, die anfangs nur durch zauberwaldähnliches Gebiet verliefen. Wahrhaftig zauberhaft und vorallem überraschend waren die ein oder andere Ziegenherde, die den Weg versperrte :)
Zwischendrin hatten wir dann vollsten Blick auf das Meer, bevor es dann wieder komplett ins Hinterland ging. Dort wurde die Fahrt dann besonders lustig – wie ein Hase schlugen wir viele Haken über die Straße um den teilweise riesigen Schlaglöchern auszuweichen. Italiens Verkehrsminister liebt wohl das Gokartfahren, aber die Fahrerin meisterte ihre Aufgabe perfekt, sodass wir am Nachmittag unser kulturelles Highlight der Reise erreichten – Castel del Monte.
Das große, weiße, auf einem Hügel erbaute Gebäude zählt seit 1996 zum UNSECO-Weltkulturerbe, über das es viele Sagen und Geschichten gibt. So ist bis heute nicht geklärt, als was das imposante achteckige Gebäude seit seinem Bau um 1240 durch Kaiser Friedrich II, diente. „Sie war kein Verteidigungsbau und auch nicht Sitz des Hofes, sie war nicht besonders strategisch gelegen, aber eignete sich optimal für die Falkenjagd…“, so sagt der Merian live! Reiseführer.
Auf jeden Fall ist schon die Anfahrt zum Castel del Monte sehr beeindruckend. Das Auto wurde auf einem Parkplatz abgestellt und wir fuhren mit einem kostenlosen Shuttlebus zur Attraktion des Tages hinauf, umkreisten die achteckige Festung und kauften, ein mit 5 Euro doch recht günstiges Ticket, um auch das Innere zu bewundern.
Aufgebaut in zwei Etagen kommt immer wieder die Zahl 8 ins Spiel – Der achteckige Grundriss, 8 Türme und jeweils acht gleichartige trapezförmige Räume in beiden Stockwerken. Die Ausstellung ist sehr ausführlich und sogar auf Deutsch beschrieben. Ein Blick ins Innere lohnt also auf jeden Fall!
Eine Passage fand ich besonders passend:
„Castel del Monte besitzt auf Grund der Perfektion seiner Formen, der Harmonie und der Verschmelzung von Kulturelementen aus Nordeuropa, der moslemischen Welt und der klassischen Antike, außergewöhnlichen und universellen Wert. Es ist ein einzigartiges Meisterwerk mittelalterlicher Architektur, das die humanistische Weltanschauung seines Gründers, des Hohenstaufers Friedrich II. wiederspiegelt.“
Nach der Besichtigung, machten wir uns über die „autobahnähnliche“ Straße, auf nach Lecce. Über die wunderschöne „Hauptstadt des Barock“ aber später mehr. Allerliebste Grüße aus Italien!!
Geweckt wurden wir am ersten Morgen in Apulien auch schon wieder sehr früh von pfeifendem Wind vor unserem Fenster. Nach dem Kampf mit einem doch etwas älteren Fön, wagten wir uns vor die Tür und wurden fast weggepustet als wir uns auf den Weg zum Frühstück im Haupthaus der Residenz Sveva machten. Die vielfältig gefüllten Cornetti, Pizzabrot mit Tomaten und Salami Sandwiches waren sehr lecker.
Frisch gestärkt ging es zum „Porto“, um die Fähre zu den Tremiti Inseln pünktlich um 9:00 Uhr zu schaffen. Nach 1 Stunde und 15 Minuten, die für ein erneutes Nickerchen genutzt wurden, kamen wir an der Anlegestelle der kleinen Insel San Nicola an und fuhren mit einem Fischerboot auf die Hauptinsel San Domino. Diese erkundeten wir in 3,5 Stunden und mussten feststellen, dass hier alles geschlossen ist und ausgestorben wirkt.
Ein paar vereinzelte Arbeiter scheinten die Insel für die kommende Saison fit zu machen und ein paar Hunde liefen uns über den Weg, aber mehr war hier nicht los.
Wir durchkämmten die gut duftenden Pinienwälder, suchten die auf großen Karten angeschrieben Aussichtspunkte, bestaunten dort dann den Blick auf San Nicola und legten den Fotografie-Fokus eher auf die Details. Blumen und alles was kreucht und fleucht kam vor die Linse.
Ein minikleines Kaffee am Hafen verkaufte uns nach unserer Inselumwanderung ein Eis, dann schipperten wir zurück nach San Nicola. Auch hier ist alles ausgestorben und die Hauptattraktion, die Abteikirche Santa Maria a Mare, ähnelt eher einer Ruine. Wir gehen durch die einzelnen Innenhöfe hindurch und gelangen so in den hinteren Teil der Insel. Hier sieht es aus wie in Neuseeland, denken wir uns und genießen die weite Landschaft und die Ruhe, die nur von schreienden Möven unterbrochen wird. Wer Einsamkeit sucht, ist hier genau richtig.
Wieder zurück am Festland machen wir uns auf den Weg nach Vieste. Dieser Weg ist sehr kurvig und bietet bei Tageslicht wohl einige schöne Aussichtspunkte, die wir auf Grund der Nachtfahrt leider nicht genießen konnten.
Unsere Unterkunft lag etwas außerhalb und wir mussten, um etwas zu essen zu finden, direkt nach Vieste fahren. Dort kämpfen wir auch mit der Nebensaison und konnten nur einen Pizzaimbiss finden, der uns verpflegen mochte. Leider kein kulinarisches Highlight, aber immerhin feste Nahrung :)
Fazit des Tages: in der Nebensaison bietet der mit knapp 40 Euro Fähreticket doch recht teure Ausflug auf die Tremiti Inseln lediglich viel Ruhe und Vieste ist wohl auch erst ab Mai eine wirkliche Reise wert.
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