Hektik und Stress an Weihnachten – das ist in Millionen deutschen Familien der Normalzustand an Heiligabend. Die letzten Geschenke müssen gekauft und verpackt, der Baum aufgestellt und geschmückt werden und ein Festmahl soll auch wieder die ganze Familie begeistern. Die ewige Geschenke-Problematik wird sich wohl nie vermeiden lassen, doch beim Essen lässt sich viel Stress einsparen – mit einem Hauptgang, der in kürzester Zeit zubereitet ist.
Tatatataaaa: Hirschfilet mit Semmelknödeln, Rotkraut und Whiskysauce. Weiterlesen →
Zu Ostern darf es bei mir ja gerne etwas ausgefallener sein, wenn es um’s Essen geht. Klar, zum Brunch gibt es den klassischen Hefezopf, saftigen Nussschinken und bunt bemalte Eier und zum Abschluss eine Scheibe mit der selbstgemachten Erdbeer-Holunder Marmelade, die die Vorfreude auf den bevorstehenden Frühling noch mehr unterstützt.
Dann wird erstmal ein bisschen ausgeruht, ab und zu ein Schokoei genascht und dem Lindthasen die Ohren abgeknabbert.
Ab in die Küche
Doch nur Schlemmen macht dick und deswegen muss ja noch ein bisschen gearbeitet werden. Und welche Arbeit könnte schöner sein als Kochen? Ich weiß es auch nicht.
So, und bei welcher „Kocharbeit“ verbrennt man am meisten Kalorien? Hefeteig kneten? Das passierte ja schon am Vortag. Gut, was fällt uns dann ein? Lemoncurd oder Zabaione schlagen? Auf jeden Fall, deswegen gibt’s die auch zum Dessert. Doch dazu beim nächsten Beitrag.
Das Workout für den Hauptgang ist dieses Jahr folgendes: Knödelteig kneten – einen ganz besonderen Knödelteig für ein ganz kreativ anderes Osteressen.
Workout Knödelteig
Nachdem wir 1 Tag alte Brezenstangen in kleine 1 Quadratzentimeter Würfel geschnitten, Hartkäse gerieben und uns die Augen beim Zwiebelschneiden ausgeheult haben, können wir loskneten und die Masse auf Frischhaltefolie verteilen und dann in Alufolie zu einer Rolle formen – der Knödel ist nämlich ein sogenannter Serviettenknödel.
Vorbereitung Teil 2
Das sollte dann zwar eigentlich an sportlicher Kochbetätigung reichen, aber zu allem Spaß schneiden wir einen großen Blaukrautkopf in feine Streifen, filitieren Orangen und rühren so lange ein süß, scharfes Chutney im Kochtopf daraus, bis wir fast fertig sind und nur noch Entenbrusthaut einritzen müssen.
Spätestens wenn der Knödelteig im siedenen Wasser durchzieht, und der Duft von gebratener Entenbrust durch die Küche zieht, ist dann die Vorfreude wahrscheinlich kaum noch auszuhalten. Die Vorfreude auf den etwas anderen, den bayerischen, den kunterbuntweissblauen Serviettenknödel-Entenbrust-Burger.
So. Jetzt ist es raus. Das ist nach der Forelle mit Spinat und Onsenei als Vorspeise mein Hauptgang – Vorschlag für Euer Osterdinner. Gefällt er Euch? Dann wünsche ich viel Spaß beim Nachmachen.
Brezenkäsknödel mit Entenbrust, Orangenchutney und rohem Blaukraut
Zutaten für 4 Portionen
2 Entenbrüste
rohes Blaukraut
4 Orangen
50 g Zucker
weißen Balsamicoessig
Chiliflocken
500 g Brezenstangen (vom Vortag)
½ l Milch
4 Eier
1 Zwiebel
2 EL Butter
2 EL Petersilie (frisch geschnitten)
150 g geriebener Emmentaler
Salz, Pfeffer, Muskat
Zubereitung:
Orangen – Chutney:
Orangen mit einem scharfen Messer schälen und filetieren; dann in Stücke schneiden.
Zucker karamellisieren, mit Balsamicoessig ablöschen und Orangenstücke zugeben. 5 Minuten kochen, salzen, pfeffern und mit Chiliflocken abschmecken. Chutney abkühlen lassen und zur Seite stellen.
Brezenkäsknödel:
Brezenstangen in ca. 1 cm große Würfel schneiden. Zwiebel würfeln und in Butter glasig anbraten, Petersilie nach ein paar Minuten mitbraten.
Zwiebel-Kräutermischung und geriebenen Käse zu den Brezenwürfeln geben. Eier und Milch verquirlen und zur Brezenmischung geben. Alles gut mit einander vermengen und mit reichlich Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
Auf ein großes Stück Alufolie, ein ebenso großes Stück Frischhaltefolie legen und die Knödelmasse darauf verteilen. Dann zu einer Rolle mit ca. 10 cm Durchmesser rollen. Gut mit der Alufolie verschließen.
Knödelrolle im siedenem Wasserbad ca. 1 Stunde ziehen lassen.
Entenbrust:
In der Zwischenzeit die Haut der Entenbrüste rautenförmig einritzen und in einer kalten Pfanne mit der Hautseite nach unten scharf anbraten. Kurz wenden und im vorgeheizten Ofen bei 150°C für ca. 10 Minuten ziehen lassen.
Burger bauen:
Blaukraut grob hobeln.
Brezenknödel in Scheiben schneiden und eine Scheibe auf die Mitte des Tellers platzieren. Orangenchutney darauf verteilen, etwas Blaukraut, dann die Entenbrust, wieder Kraut, nochmals Chutney und zum Schluss eine weitere Scheibe Brezenknödel (die vorher in gehackter Petersilie gewendet wurde) aufeinander stapeln.
Fertig ist ein saftiger Burger, der alle Komponenten aus Tradition und Moderne vereint:
Ein bayerisches Burger-“Brot“ alias Brezenknödel, in das der Käse schon eingebacken ist, Blaukraut mimt den Salat, Entenbrust als Patty und die süß/saure Orangen-„Soße“ ist immer ein perfekter Begleiter zur Ente (à la Coq Orange)
Was es bei mir dann am Sonntag auf dem Teller geben wird ist noch nicht ganz sicher, aber ihr werdet es erfahren, versprochen ;)
Wie ja schon angekündigt, serviere ich euch heute endlich das Rezept für den eigentlichen Star des Hauptgangs – die Ente.
In Bayern ein sehr beliebtes Festtagsessen. So sind mindestens drei Mal im Herbst die Geflügelmetzger ausgeräubert- zu Kirchweih, Sankt Martin und Weihnachten. Und damit man schonmal schön in Fahrt kommt, wird uns das Federvieh auch auf der Wiesn gerne serviert.
Wie ich schon erzählt habe, hatte ich beim Zubereiten meiner Wiesn Schmankerl ein wenig Unterstützung. So schnippelte der Bruder den Radi, Mama zeigte mir ihre Kniffe beim Blaukrautmachen und der Papa freute sich schon tagelang auf sein Lieblingsessen. Dass ich euch sein Rezept verraten möchte erfüllte ihn mit Stolz auch wenn er gleichzeitig meinte, da wäre doch nix dabei!
Und wisst ihr was, recht hat er! Ich weiß auch nicht genau, warum ich mich bisher nie dran gewagt hatte obwohl es wirklich sehr einfach zuzubereiten ist. Womöglich war es der Bammel vor dem Auseinandernehmen. So eine Geflügelschere ist doch eher das gefährlichere Küchenutensil.
Dennoch, aufgewachsen bin ich mit viel Duft von frischer Ente und vielen Festtagen begleitet von diesem Federvieh. Gerne erinnere ich mich an den 45igsten Geburtstag meines Vaters, an dem er trotz Hochsommers, natürlich zum Entenessen einlud. Schenken konnte man ihm schon damals recht wenig und so hatten seine Freunde eine wahrhaft einzigartige Idee.
Wir erfreuten uns gerade bester Laune und ausgelassenen Gesprächen als auf einmal 2 große Schachteln in den Nebenraum des traditionellen Wirtshauses getragen wurden. Es wurde still, die wissenden Gesichter grinsten verschmitzt, der Rest war einfach nur gespannt. Als erstes sollte er die etwas kleinere Geschenkbox öffnen aus der er eine lebensgroße Gans aus Holz herausholte; ein recht interessanter (unnützer) Dekoartikel wie ich fand.
In der anderen Schachtel rumpelte es etwas und sie bewegte sich irgendwie von selbst. Kurz überlegte ich, ob die Kellnerin meine bestellte Apfelschorle in ein Radler getauscht hatte oder ob ich an Halluzinationen litt. Weder noch, denn als Schachtel zwei geöffnet wurde gab es entsetzte oder schallend lachende Gesichter, denn sie beinhaltete eine leibhaftige Gans. Als weltgrößter Enten und Gänsefan musste man seinen nächsten Weihnachtsbraten mal selbst aufgezogen haben, meinten alle einstimmig. Das weiße Vieh wurde sofort auf Iris getauft (der Name meiner damaligen Handarbeitslehrerin, die blöde Gans *g*).
Iris lebte fortan bei uns, ein Gartenabteil wurde für sie reserviert und wir versuchten sie zu pflegen, zu füttern und ihr ein schönes Leben zu machen. Wir versuchten es, aber es gelang uns nicht. Iris war ein ziemlich dummes Gänslein und nach ein paar wenigen Wochen musste sie zurück zu ihrem Geburtshof. Ab und zu fuhren wir sie besuchen und mussten leider vernehmen, dass sie sehr bissig und gemein zu allen anderen Artgenossen ist und eines Tages ist sie sogar davon geflogen und nie wieder gekommen. Zum nächsten Weihnachten gab es dann Paula. Die war saftig und zart.
Aber nun genug der Geschichten, hier das Rezept für eine ganze Ente im Rohr. (Das auf den Bildern zu erkennende Prachtstück wog ungewohnte knappe 4 Kilo und war leider schlecht gerupft. Normalerweise hat eine Ente nur ca. 2 Kilogram und reicht für 2-3 Personen. Je nachdem wie viele ihr verköstigen möchtet, achtet beim Kauf auf die Kilozahl.)
Bayrische Ente aus dem Rohr
Eine küchenfertige Ente von außen und innen kräftig salzen und pfeffern. Innen dann noch mit Majoran würzen und mit zwei ganzen (natürlich gewaschenen) Äpfeln füllen.
Dann wird die Ente ins Backrohr geschoben und in insgesamt ca. 4 Stunden gar gekocht. Jede Stunde wird der Ofen etwas heißer gemacht. Am Anfang legt man die Ente bei 90°C (Ober/Unterhitze)eine Stunde lang auf die Brust. Dann wird auf 110°C erhöht und wieder eine Stunde weitergemacht. Bei 140° wieder eine Stunde und dann mit Umluft bei 160° wieder ca. 1 Std. bis die Ente schön braun ist.
In der gesamten Zeit immer wieder mit dem Eigenfett/Saft begiessen und mehrfach wenden.
Für die Soße:
Bratensaft mittels Trennkanne vom Fett weitgehend trennen, dann etwas Apfelsaft zugiessen mit Salz, Peffer und Zucker abschmecken. Zum Schluss mit Soßenbinder binden.
Die Knödel:
Bei den Knödeln haben wir es uns ganz einfach gemacht, weil die Zeit etwas knapp war. Aus dem Kühlregal die Masse für sogenannte “Sonntags-Knödel” kaufen und dann Kinderfaustgroß rund formen. Dann mit dem Finger ein Loch hineindrücken und in jeden Knödel drei Backerbsen (oder Croutons) stecken und wieder verschließen. Nebenbei einen großen Topf mit Wasser füllen und zum Kochen bringen. Wenn das Wasser kocht, ausreichend Salz hineingeben und die Knödel einzeln ins Wasser rutschen lassen. Erst leicht weiterköcheln lassen und wenn die Knödel an die Oberfläche schwimmen noch ca. 20 min. bei sehr niedriger Temperatur ziehen lassen. Insgesamt dauern die Knödel im Wasser ca. 35 min.
Es ist vollbracht! Ente mit Knödel anrichten, Soße verteilen und mit Blaukraut in separatem Schälchen servieren.
Für die Hauptspeis habe ich mich bewusst nur für ein Gericht entschieden, da es mir das Liebste auf der Wiesn ist. Und da jetzt ja auch der Herbst angebrochen ist und es einige Gelegenheitenheiten wie z.B. das Kirchweihfest, Sankt Martin oder dann auch Weihnachten gibt dachte ich mir, ihr würdet meine Idee auch ganz gut finden.
Zudem gebe ich zu, dass ich es endlich einmal selber lernen wollte, wie das geht mit der Ente. Mein Papa als weltgrößter Entenfan war sofort Feuer und Flamme von der Idee, für Samstagabend eine Ente zuzubereiten um sein Können an meine tollen Leser weiterzugeben (hierzu später mehr) und meine Mama, ja die hatte ich auch vorgewarnt, dass sie mir endlich ihr Spezialrezept für ihr Blaukraut verraten muss.
So kam ich am Nachmittag angedüst, aus dem Auto an den Herd und habe für euch jeden einzelnen Schritt festgehalten. Ausnahmsweise hier mal eine “How to do” Reihe, aber da ich mir selbst so die Schritte am besten merken konnte, dachte ich mir, vielleicht gefällt’s euch.
Also die Herrschaften, ANSCHNALLEN, los geht’s ins Blaukrautkarusell :)
Blaukraut Schritt für Schritt
für 6 Portionen
Vorarbeit:
1 Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden
1 Apfel schälen
Schritt 1: 1 EL Puderzucker dünn in einen Topf sieben. Bei leichter Hitze erwärmen nur solange bis er sich zu auflösen beginnt.
Schritt 2: Sofort Zwiebelwürfel dazugeben und glasig dünsten.
Schritt 3: Etwa 1500 g Rotkohl aus dem Glas zugeben
Schritt 4: Ca. eine Tasse Gemüsebrühe nach und nach angießen. Hier beachten, dass das Kraut nicht zu trocken aber auch nicht zu feucht ist
Schritt 5: 1/2 bis 1 Apfel zum Kraut hobeln und alles miteinander vermengen
Schritt 6: 5 Nelken in einem verschlossenen Teesackerl zusammen mit einem Lorbeerblatt in das Kraut geben
Schritt 7: Nun alles leicht köcheln lassen, immer mal wieder umrühren und mit Salz, Pfeffer, Butterschmalz, Crema di Balsamico und Preiselbeeren je nach Belieben abschmecken. Je länger das Blaukraut köchelt, desto weicher/sämiger wird es.
Ich für meinen Geschmack mag es lieber bissfest, andere weicher. Daher einfach immer wieder probieren bis es für euch die richtige Konsistenz hat.
Und wer jetzt sagt, “Wieeee, nur Blaukraut? Wo ist den das Entenvieh??”, der soll sich in Geduld üben, bald gibt’s die auch! Is gerade doch nochmal weggeflogen :)
In ein paar wenigen Stunden bricht in München die fünfte Jahreszeit an – die Wiesnzeit!
Seit Monaten wird das größte Volksfest der Welt nun schon aufgebaut, die Buam und Madln haben sich mit neuer Tracht eingedeckt und sind jetzt schon ganz heiß auf die Wiesn.
Ich selbst breche gleich das erste Mal zum traditionellen Einzug der Wirte auf. Noch nie habe ich das bislang geschafft, freue mich aber sehr, gleich das Spektakel erleben zu können.
Für alle Daheimgebliebenen, diejenigen die immer kulinarisches Oktoberfest feiern wollen, oder welche, die einfach nur gerne gut bayrisch essen, habe ich mir dieses Jahr etwas feines ausgedacht.
Viele kennen das bestimmt. Da wohnen sie im schönen Bayern und möchten schon ewig mal Obazdn selber machen (auch wenn der von Alpenhain eine wirklich gute Alternative ist, wie ich finde *g*), schaffen es aber einfach zeitlich nicht oder denken dass es doch viel zu banal wäre.
Andere machen regelmäßig südlich des Weißwurstäquators Urlaub und nehmen sich fest vor, für die Freunde daheim einen bayrischen Schmankerlabend zu organisieren. Dann kommt man nach Hause, die Koffer werden ausgepackt, der Alltag beginnt von neuem und die Zeit für bayrische Gemütlichkeit lässt sich nicht einrichten. (Zumindest ist das bei mir nach meinen Auslandsreisen immer so)
Für die ganze Wiesnzeit habe ich also einige bayrische Spezialitäten vorbereitet, die ich euch “all Wies’n long” vorstellen werde.
Habt ihr eine Idee was es da so alles geben könnte?
Lust auf eine ordentliche bayrische Brotzeit, eine zünftige Ente und einen süßen Abschluss? Dann heißt es dran bleiben!
Die ganze Zeit über wird folgendes Buildl diese „Wiesn Reihe“ schmücken und ja, es gibt auch ein Rezept für selbiges zum Nachbacken, Ehrensache!
Und ich schnüre mich jetzt in mein Dirndl und wünsche euch einen schönen Samstag! Oans, zwoa, drei….
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